Über uns

Wie es begann

Über die Faszination Marionetten Anfang der 80er Jahre frühe Beschäftigung mit dem Bau von eigenen Marionetten – ohne bereits an Figurenspiel zu denken. In den 90´ern im persönlichen Umfeld kleine Dialogstücke. Erster Bau von spielbaren Marionetten. Anfang der 2000er Jahre mehrere Weiterbildungen bei professionellen Figurenspielern und –bauern.

2008 Start der „FigurenSpielerei Sperenzchen“ als nebenberuflich betriebenes, eigenes (Liebhaber-)Theater mit einer Solo-Marionette und der ersten Inszenierung „Poesie am Faden“.

Die Entscheidung als Solo-Spieler weiter zu machen und alle Figuren selbst zu bauen, führte zur Beschäftigung und Weiterbildungen mit vielen anderen Figurenarten (vom Papier- und Schattentheater, Handpuppe, Flachfigur, Großfigur, Objekt, Licht bis zu der favorisierten spiel- und ausdrucksstarken Tischfigur). 

Bis auf „Poesie am Faden“ mit eignen Texten haben alle weiteren Inszenierungen ihren Ursprung in literarischen Vorlagen. Bei der Inszenierung "Du Narr!" ist ein ein Mix aus literarischen Vorlagen und eigenen Geschichten.

Die am Anfang stehenden Recherchen für die neuen Inszenierungen erhalten viel Zeit. Sie stehen gleichberechtigt mit der Umsetzung für das Drehbuch und die Arbeit an der Inszenierung. Darüber hinaus sind alle Themen aus den literarischen Vorlagen verknüpft mit aktuellen Zeitbezügen.  Die Inszenierungen unserer FigurenSpielerei sind für Erwachsene und Heranwachsende konzipiert.

Mitwirkende

Drehbuch, Figuren- und Bühnenbau, Inszenierung, Spiel

Die Leiter der fahrenden Theater im 18. und 19. Jahrhundert nannten sich Direktoren, Theaterdirektoren. Und waren doch zuständig für fast alles rund um ihr Theater. Sei es die Entwicklung neuer Stücke, Bau der Figuren, der Bühnenbilder, Aufbau der Bühne, Öffentlichkeitsarbeit mit Entwurf von Plakaten und Verteilen/Kleben derselben in den Ortschaften, Anmieten der Räumlichkeiten, Durchführen des Vorverkaufs der selbst gestalteten  Eintrittskarten, Erstellen des Drehbuchs und der Inszenierung sowie der  Regiearbeit, Schauspieler und schließlich: Führen, Spielen und Sprechen der Figuren. Dazu noch organisieren, anleiten und die Zusammenarbeit fördernde Kommunikation zwischen den Mitwirkenden des Theaters. Alles in einer Person!

Angesichts der Menge an Tätigkeiten und Aufwand begnügt sich der Theaterleiter der „FigurenSpielerei Sperenzchen“,  Frank Sölter, mit der im Gespräch zu wählenden Ansprache „Theaterchef“.

Gewandmeisterin

Die Kostüme der früheren Marionetten (die an die Wand gehängt und nicht bespielt wurden) hat bereits von Beginn an Angelika Sölter gefertigt. Seither werden alle Gewänder der Figuren (und ggf. des Spielers als Schauspieler) von ihr entworfen und mit viel Liebe und Können genäht. So ist sie bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt der Entwicklung der Figuren als von uns so bezeichnete Gewandmeisterin verantwortlich eingebunden. Bei ihr ist es selbstverständlich, dass alle Gewänder der schneidernden Zunft ‚de lege sartoris’ erfolgen, d.h. jeder noch so kleine Knopf erhält selbstverständlich ein von Hand genähtes Knopfloch. Sie ist gleichzeitig auch die erste Kritikerin des Drehbuchs und der Inszenierung. Mitunter fertigt sie auch einmal Figurenköpfe oder ganze Figuren (wie die Schwalben in „Der Glückliche Prinz“) aus Filz in Nadelfilztechnik. Die Bildergalerie zu den einzelnen Inszenierungen zeigt einen Ausschnitt der Gewänder.

Bemalen der Figurenköpfe

Die Figurenköpfe erhalten ihre für das Stück erforderliche (Bühnen-)Wirkung zur Unterstreichung von Charaktereigenschaften von der Malerin Birgit Fruhner. Sie erhält hierfür ein Sozio- und Psychogramm der jeweiligen Figur sowie die Beschreibung der Stellung und Entwicklung in dem jeweiligen Stück. Von der Ausdrucksstärke der Figurenköpfe kann man sich ein Bild – oder mehrere – in der Bildergalerie zu den Inszenierungsbeschreibungen machen. Birgit Fruhner ist bereits an fünf Inszenierungen beteiligt.

Technik und Beleuchtung

Von Beginn an dabei ist für die Technik und Beleuchtung Udo Brinkmann. Nichts ist in einer Aufführung wichtiger als jemand, dem als Ruhepol nichts aus der Ruhe bringen kann. Das kann man vom Spieler schließlich nicht erwarten ... Der darf und muss nervös sein dürfen. Mit seiner ruhigen, kompetenten und lösungsorientierten Art kann man sich vor und während der Aufführungen voll und ganz auf Udo verlassen. Und jeder, der schon einmal selbst an Aufführungen mitgewirkt hat, wird bestätigen, dass Verlässlichkeit der Technik ganz wesentlich zu einer entspannten Atmosphäre der Mitwirkenden beiträgt. Udo ist von Beginn an allen Inszenierungen beteiligt gewesen. Unterstützend ist seit der vierten Inszenierung zwischenzeitlich Bernhard Marten Teil unseres (Technik-)Teams ( auch für Auf-und Abbau und als guter Ratgeber).

Musik

Soweit erforderlich, werden kurze musikalische Sequenzen in die Inszenierungen integriert. Dabei geht es in erster Linie darum, die betreffende Szene in ihrer Aussage zu unterstützen. Dazu werden eigene Ideen durch die Musiker entwickelt. In der Regel erfolgt die musikalische Unterstützung durch ein Solo-Instrument. In der Premiere wird mitunter live gespielt.

Weitere Unterstützer

Hier müssten jetzt noch einige andere Personen stehen, die in irgendeiner Art und Weise eingebunden sind. Es gibt aber nichts Schlimmeres, als Einige aufzuzählen und dann doch – nur – eine/n Einzige/n zu vergessen. Daher deshalb hier: „Danke an alle sonstigen Unterstützerinnen und Unterstützer!“

Spielstätte/n

Neben Veranstaltungen in unterschiedlichen „Lokalen“ ist bevorzugte Spielstätte das „Alte Spritzenhaus“ im Ortsteil Petersfehn der Gemeinde Bad Zwischenahn. Der Vorstand des für das Haus verantwortlichen 'Vereins Heimatdiele Petersfehn ' unterstützte von Anfang an die Aufführungsmöglichkeiten für die FigurenSpielerei Sperenzchen und packt z.B. bei Aufbau der kleinen Zuschauertribüne tatkräftig mit an („Danke!“)

(Liebhaber)Theater

Die FigurenSpielerei Sperenzchen wird nebenberuflich als Liebhabertheater von Frank und Angelika Sölter betrieben. D.h. u.a., dass alle Mitwirkenden bei Sperenzchen ehrenamtlich ohne Honorar mitarbeiten.

Nebenberuflich oder Amateurtheater bedeutet nicht laienhaft, was die Qualität betrifft. Da sehen wir uns eher semi-professionell aufgestellt. Professionell, was die komplette Inszenierung betrifft. Semi, was bedeutet, dass wir die FigurenSpielerei Sperenzchen nicht als Wirtschaftsunternehmen führen (müssen). Ein großes Privileg. Insoweit betrachten wir uns mit unseren temporär begrenzten Aufführungsterminen nicht als Wettbewerber, sondern vielmehr als Ergänzung zu den vielen großartigen Figurentheatern in der Region und der ganzen Republik (unbedingt hingehen!).

Warum spielen wir Figurentheater?

Schwer und leicht zu beantworten.

Schwer, weil wir über all die so vielfältigen Beweggründe nachdenken müssen, woher die Faszination, die Liebe zum Theater, Bau der Figuren, Inszenierung und das Spielen herkommt. Vielleicht ist es das gemeinsame Erleben mit den Besuchern. Dieses gemeinsame, nicht in Frage stehende, ja beinahe geheime Wissen von Besuchern und Spieler (denn beide behalten es jeweils für sich), dass ein unbelebtes Ding (die Figur, das Objekt) durch die Stimulation des Spielers als belebtes Etwas, als lebendiges Subjekt erscheint. Beide wissen wir, dass das Ding nicht lebendig wird. Aber es kann uns so erscheinen - wenn wir uns gemeinsam darauf einlassen. Die Figur, das (unbelebte) Ding entfaltet dadurch etwas Faszinierendes, Fesselndes, mitunter auch Absurdes.

Auch lässt sich mit dieser Kunstform vieles darstellen, was im Menschentheater aufgrund von Schwerkraft oder Technik nicht umsetzbar wäre. Siehe bzw. lese (!) dazu das Essay von Heinrich von Kleist "Über das Marionettentheater" (auch ein philosophisches Werk).

Zu kompliziert?

Gut, dann einfach:

Gehen sie, geht ihr einfach einmal in ein Figurentheater in eurer Region, es gibt richtig viele davon – und sie spielen auf einem beachtlichen Niveau. Sie/ihr werdet sofort wissen, warum auch wir Figurentheater machen ... 

 

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